|
| SKI CLUB HAID |
:: :: :: :: :: :: :: :: :: :: ::
|
| Laufsport |
| | | Überlieferungen Anton Habicher (Tyrka Toni) erzählt
Ausschnitt aus der Festschrift zum 80-jährigen Bestehen des Ski Club Haid. (1985)
Erinnerungen des damals 83-jährigen Anton Habicher über die Entwicklung des Skisports in St. Valentin von der Gründungszeit bis zum zweiten Weltkrieg.
„Schon im Gründungsjahr 1905 veranstaltete der Skiclub Obervinschgau für seine 30 Mitglieder die ersten Rennen auf den Pawennwiesen. Es waren auch schon einige sportbegeisterte Damen dabei, die mit langen Röcken an den Start gingen. Je nach Beschaffenheit des Geländes oder der gewünschten Kurvenrichtung stemmte man den von beiden Händen umklammerten Einstock (ca. 2. m lang) abwechselnd nach rechts oder nach links in den Schnee. Bei steileren Abfahrten diente er als Bremsvorrichtung. Wie aus den Fotos von Herrn Baehrendt aus Meran ersichtlich ist, bestand die Skiausrüstung um 1908 aus den damals aus Norwegen eingeführten Skiern (Länge 220 – 230 cm) mit sehr langem Bug.
An eine so moderne Ausrüstung war für mich nicht zu denken. Trotzdem bin ich schon seit meinem 8. Lebensjahr auf den Brettern, wortwörtlich am Anfang auf zwei mit Kerzenwachs gewachsten Faßlauben; das waren meine ersten Skier. Die „Bindung“ bestand aus zwei quergenagelten Lederriemen. So konnte ich auf dem „Simatamichlsegg“ meine ersten Versuche starten. Zwei Winter lang ging es so. Anton Bochet (Wagner Schlanzentoni) machte für mich und meine Sportsfreunde gegen geringes Entgelt die ersten Skier.
Dann kam der Erste Weltkrieg. Als die Soldaten aus der Ortlerfront abzogen, erfuhren wir von einem Debot auf der Bayerhütte. Unter den zurückgelassenen Beständen waren auch Skier mit Bilgeribindungen, die wir Sportler uns besorgten. Voller Begeisterung nahmen wir nun das Training auf. An den Sonntagen starteten wir Ausflüge nach Plawenn, Schöneben und ins Rojental. Unser Vereinslokal war selbstverständlich die alte Gaststube „Zur Post“. Um die langen Vereinsabende etwas angenehmer zu gestalten zu können, wurden bei Kastl in Meran mit Clubabzeichen versehene Pfeifen bestellt. Durch die Unterstützung von Cassian Baldauf, Heinrich Stecher sowie der Militär- und Forstbehörden wurde uns die Teilnahme an den nationalen Rennen ermöglicht, nachdem wir bei den Provinzialrennen schon als Sieger hervorgegangen waren.
Mit wechselnden Erfolgen nahmen wir an den nationalen Rennen in Gossensaß, Ponte di Legno, Asiago, am Ritten und in Hafling teil. Leider verlor ich im Jahre 1926 zwei meiner besten Skikameraden, Johann Stecher (Absa Hans) und Karl Stecher (Fischer Karl).
Unmittelbar vor dem Zweiten Weltkrieg war die Tätigkeit des Skiclubs Obervinschgau nicht allzu groß, da die wirtschaftliche Lage es nicht erlaubte.
Mit einem kräftigen Ski-Heil an die heutige Jugend erinnere ich mich gerne an die schönen Tage in Sonne und im weißen Schnee.
Der alte Toni“
|
| Historische Skiausrüstungen | | Patschenbindung, Huitfeldbindung und Federbindung
>> mehr
| | Eigenhändige Anfertigung der Skiausrüstung in St. Valentin | | In größerem Umfange war der neue Sportartikel Ski bei uns eigentlich erst nach dem Ersten Weltkrieg im Handel erhältlich. Allerdings hatten sich hierzulande schon Drechsler und Wagner bei Bedarf als Skimacher betätigt. Die hiesigen Pioniere waren jedoch ausschließlich auf eigenhändig zurechtgebastelten „Brettln“ mit dem Skisport zum ersten Mal in Kontakt gekommen.
>> mehr
|
| |
| Festschrift 1905 - 1985 |
| Festschrift 1985 - 2005 |
| Presse |
| |